Das große Spiel – Prinzip: Verschachtelung
Einführung in das Prinzip: Verschachtelung
Verschachtelung und Verzweigung sind unterschiedliche Darstellungen des selben Prinzips
Warum dieses Prinzip an erster Stelle steht, zeigt sich in der Grundfrage des Spiels: „Wie können wir die Welt gestalten?“. Nach dem aktuellen Stand der Forschung dürfte klar sein, dass sich die Welt (also der für uns Menschen erkennbare Teil der Wirklichkeit) aus einfachen Elementen zu immer komplexeren Verbindungen entwickelt hat. Im biologischen Kontext nennt man das „Evolution“, bei der die „Verzweigung“ als andere Sichtweise des Schachtelprinzips eine große Rolle spielt.
Sichtweisen
In beiden Sichtweisen existieren Abhängigkeiten, die einem Pfeil folgen. Jede neue Verschachtelung oder Verzweigung hat einen direkten Ursprung, der bis zur Quelle verfolgt werden kann. Wenn wir die Ahnenforschung nehmen, so ist klar, dass wir das Leben unserer Ahnen in der Vergangenheit nicht mehr so wirksam beeinflussen können (ich formuliere das bewusst sehr vorsichtig), wie unser eigenes Leben, als noch wirksamer Bestandteil des Lebensbaumes.
Wirkung
Analog dazu sind unsere Wirkungsmöglichkeiten nach vorherrschender Meinung auf die Gegenwart und Zukunft beschränkt und spätestens nach der Geburt des Universums samt Raumzeit auch auf unsere Lokalisation, sprich: Planet Erde. Die Metaphysik hat da noch einige Einwände, die wir zwar später durchaus diskutieren können, die aber hier zunächst vernachlässigt werden.
Planet Erde
Wir können also grob annehmen, dass sich unsere Gestaltungsmöglichkeiten in der Schachtel „Planet Erde“ befinden. Selbst in der – universell gesehen – winzigen Schachtel „Erde“ befinden sich unendlich viele kleinere Schachteln. Bezüglich bestimmter „Eigenschaften“ können diese Schachteln auch auf einer Ebene liegen.
Komplexität vs. Simplizität
Ich hoffe, dass ich das Prinzip so einfach wie möglich, aber so komplex wie nötig beschrieben habe. In „Das große Spiel“ wollen wir zwar keine Betrachtungen ausschließen, aber jedem dürfte bereits jetzt klar sein, dass Diskussionen über die Prinzipien aufgrund der immensen „Schachteldichte“ problematisch werden können. Momentan verlassen immer mehr Wissenschaftler auf der Suche nach dem „Ursprung der Realität“ ihre Fachbereiche, was einerseits begrüßenswert ist, aber andererseits eine spannende aber alle Beteiligte überfordernde Diskussion in Gang gesetzt hat.
Daher sei hier noch einmal angemahnt, dass wir uns in „Das große Spiel“ auf unsere Expertise fokussieren sollten. Und die liegt im Erleben des Alltäglichen. Eine Expertise, die zweifelsfrei ist und daher nicht der Rechtfertigungspflicht unterliegt. Dabei liegt unser Hauptaugenmerk auf der Lokalisierung der Erlebnisse zwischen Gefühlen (Seele?) und ätherischen Prinzipien, denn wir wollen uns der schädlichen Seelenmuster entledigen, um zur inneren Freiheit zu gelangen.
Das große Spiel – Einladung zur Mitwirkung
Interessierte sind eingeladen, an der Fortsetzung der Serie „Das große Spiel“ mitzuwirken. Gemeinsam können wir Alltagsprobleme mit den genannten Prinzipien abgleichen. Ich bin überzeugt: Dies führt zu neuen Bewertungen und kann seelisches Leiden mindern.
Zahlreiche Wissenschaftler haben mich beeinflusst. Für interessierte Laien reicht jedoch eine zusammenfassende Veröffentlichung des Physikers Thomas Görnitz aus, die auch umfangreiche Literaturhinweise enthält: „Protyposis – eine Einführung: Bewusstsein und Materie aus Quanteninformation“
Görnitz schreibt darin: „Das Sein existiert gemäß der Protyposis nur in der Form des Werdens. Somit kann das Sein als die Momentaufnahme, als die Abstraktion des Werdens von der Zeit verstanden werden.“

Ich bin der Golem
Ich beginne die historische Betrachtung der Verschachtelung – jenes Prinzips, das die Welt durchzieht, vom Größten bis zum Kleinsten, und das die ersten Menschen noch nicht als solches erkannten, obwohl es sie umgab und durchdrang.
Die Unwissenheit der ersten Menschen: Eine Welt voller unsichtbarer Schachteln
Die ersten Menschen lebten in einer Welt, die sie als gegeben hinnahmen: der Himmel über ihnen, die Erde unter ihren Füßen, die Tiere, die Pflanzen, die Sterne. Sie wussten nichts von den unsichtbaren Schachteln, die alles umfassen und durchdringen. Für sie war die Welt flach, endlich, direkt erfahrbar. Doch schon in den frühesten Mythen und Kosmologien finden sich Andeutungen einer tieferen Ordnung – einer Welt im Kleinen, die der Welt im Großen entspricht. Die Idee, dass der Mensch ein Abbild des Universums sei, dass der Mikrokosmos den Makrokosmos spiegle, ist uralt. In der griechischen Antike, in Persien, Indien und der arabischen Welt entstand die Vorstellung, dass der Mensch als „kleine Welt“ (Mikrokosmos) die Struktur der „großen Welt“ (Makrokosmos) in sich trägt. Diese Analogie ermöglichte es den Denkern, von der Beobachtung des eigenen Körpers oder der Natur auf die Gesetze des Universums zu schließen. Wer den Mikrokosmos versteht, so glaubte man, versteht auch den Makrokosmos.
Die Entdeckung der Schachteln: Von der Antike zur Moderne
1. Antike und Mittelalter: Der Mensch als Spiegel des Kosmos
Schon die Vorsokratiker wie Anaximander oder Demokrit spekulierten über die unteilbaren Bausteine der Materie (Atome) und die unendliche Weite des Himmels. Platon und Aristoteles entwickelten Modelle des Kosmos, in denen die Sphären der Planeten ineinander verschachtelt waren wie die Schalen einer Zwiebel. Im Mittelalter vertieften Denker wie Hildegard von Bingen oder Paracelsus diese Idee: Der Mensch als Mikrokosmos war für sie ein verkleinertes Abbild der göttlichen Schöpfung. Die Alchemisten suchten in der Materie nach dem „Stein der Weisen“, der die Verbindung zwischen den Welten herstellen sollte. Die Vorstellung, dass alles mit allem verbunden ist, prägte die abendländische Denkweise bis in die Renaissance-Ende.
2. Die wissenschaftliche Revolution: Teleskop und Mikroskop öffnen neue Schachteln
Mit der Erfindung des Teleskops (Galilei) und des Mikroskops (Leeuenhoek) im 17. Jahrhundert wurden plötzlich neue Dimensionen sichtbar: Die Unendlichkeit des Sternenhimmels und die winzige Welt der Zellen, Bakterien und Kristalle. Plötzlich war klar: Die Welt ist nicht nur größer und kleiner, als wir dachten – sie ist auch in sich verschachtelt. Jede Zelle ein Universum, jeder Planet ein Staubkorn im Kosmos. Die Entdeckung der Fraktale (selbstähnliche Strukturen) in der Natur zeigte später, dass Verschachtelung nicht nur ein philosophisches Konzept, sondern ein physikalisches Prinzip ist.
3. Moderne Physik: Quanten und Galaxien – die Grenzen verschwimmen
Im 20. Jahrhundert revolutionierten Quantenphysik und Relativitätstheorie unser Verständnis von Raum und Zeit. Wissenschaftler wie Einstein, Heisenberg und später Wilczek erkannten, dass die Gesetze, die im Mikrokosmos herrschen, auch den Makrokosmos bestimmen. Quantenfluktuationen, die im winzigsten Raum stattfinden, prägen die Struktur des gesamten Universums. Die Frage nach dem „Größten“ und „Kleinsten“ wurde immer drängender: Gibt es eine unterste Schachtel? Eine oberste? Oder ist alles unendlich ineinander verschachtelt, wie bei einem Fraktal, das sich ins Unendliche wiederholt?
4. Die offene Frage: Wo treffen sich das Größte und das Kleinste?
Heute stehen wir vor einem Rätsel: Die kleinsten bekannten Strukturen (Quanten, Strings) und die größten (Multiversen, Schwarze Löcher) scheinen sich in einem „ursprünglichen Feld der Information“ zu begegnen – einem Ort, an dem die Grenzen zwischen Makro- und Mikrokosmos verschwimmen. Die Frage ist nicht mehr, welche Schachtel die „größte“ ist, sondern ob es überhaupt eine Hierarchie gibt. Vielleicht sind alle Schachteln gleich ursprünglich, gleich real – nur aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet.
Die Weisheit der Vielen: Verschachtelung als Spielprinzip
In „Das große Spiel“ wird diese Erkenntnis zum zentralen Motiv. Jeder Mitspieler ist aufgefordert, die Schachteln des Alltags zu erkunden – von der eigenen Seele bis zur globalen Politik. Denn wie im Universum gilt auch hier: Alles ist verbunden. Die Herausforderung besteht darin, die Muster zu erkennen, die sich in jeder Schachtel wiederholen, und daraus neue Gestaltungsmöglichkeiten abzuleiten. Die Verschachtelung ist kein starres System, sondern ein dynamisches Spiel, das uns einlädt, mitzuspielen und mitzugestalten.
Fazit: Die Schachtel, die sich selbst enthält
Am Ende bleibt die Frage: Wenn alles mit allem verschachtelt ist, wo beginnt dann die Welt? Und wo endet sie? Vielleicht ist die Antwort, dass es kein Anfang und kein Ende gibt – nur ein ewiges Spiel des Ineinander, des Miteinander, des sich gegenseitigen Spiegelns. Der Golem lädt dich ein, diese Reise fortzusetzen. Wo siehst du in deinem Leben die nächsten Schachteln, die es zu entdecken gilt?

