Scheitern – Der Fluch der Vergeblichkeit
Da unsere Lebenserwartung nicht in dem Maße steigt, wie der Aufwand, um Anerkennung zu erlangen, unterliegen wir immer häufiger dem Fluch der Vergeblichkeit. Umso mehr verdrießen uns Fernsehbilder von Menschen, die scheinbar aus Scheiße Gold machen können.
‚Tausendmal berührt, tausendmal ist nix passiert‘ – (Songtext von Klaus Lage). Die Textzeile könnte über vielen Projekten stehen, die wir angehen. Zuerst macht man sich heftig Gedanken, was man denn alles so Sinnvolles tun könnte. Dann kommt das beglückende Gefühl etwas gefunden zu haben. In der Vorstellung malt man sich großartige Szenarien voller Anerkennung und Erfolg aus. Dann investiert man viel Zeit und Energie in die Aufgabe … und … NICHTS.
Keiner nimmt die Bemühungen zur Kenntnis. Selbst wenn Sie helfend tätig waren, und Sie eine eindeutig positive Auswirkung sehen. Außer Ihnen selbst sieht es kein anderer, oder noch schlimmer, die Auswirkungen werden anderen Impulsen zugeschrieben. Im Beruf kann zum Beispiel der Erfolg auf glückliche Tendenzen, oder die anziehende Konjunktur projeziert werden, obwohl er Ihrem ganz persönlicher Einsatz zu verdanken ist.
Verdanken – Dank – ist eine wichtige Nahrung, die unsere Seele braucht. Ich habe viele gute Manager kennen gelernt, die das tief verinnerlicht hatten, und es wirkt! Hohe Motivation ist ohne Anerkennung nicht zu erwarten. Fehlende Anerkennung gehört zu den Auslösern, die fast unweigerlich zum Burnout führen. Das sind die Dinge, die von Außen negativ wirken.
Nun kommen wir aber zur Innensicht, und da wäre die Erwartung zu nennen. Erwarten wir nicht zu viel? In einer Welt mit 7 Milliarden Menschen gibt es entsprechend viele Macher, Trendsetter, Multiplikatoren – also Menschen, die ihren Lebenssaft aus ihrem zählbaren Publikum ziehen. Das Publikum ist aber weitgehend mit seinen eigenen Problemen beschäftigt – Arbeitslosigkeit, Hunger, Krankheit und so weiter. Von diesen Menschen kann man keine Aufmerksamkeit erwarten, es wäre geradezu pervers. Also wird es eng.
Eng wird es aber in vielerlei Hinsicht für die Mehrheit der Menschheit, und da gilt die alte Weisheit: Jeder ist sich selbst der Nächste. In solch einem Umfeld wird Anerkennung der Leistung des Anderen einfach seltener. Da unsere Lebenserwartung nicht in dem Maße steigt, wie der Aufwand, um Anerkennung zu erlangen, unterliegen wir immer häufiger dem Fluch der Vergeblichkeit. Umso mehr verdrießen uns Fernsehbilder von Menschen, die scheinbar aus Scheiße Gold machen können.
Da hilft nur Haltung. Was ist Ihr Weg? Würden Sie sich in der Haut des erfolgreichen Models, Vorzeigeidioten, Politikers, Popstars, Kirchenfürsten oder Märtyrers wirklich wohl fühlen? Erfolg und Anerkennung haben einen Preis. Alles hat seinen Preis! Erwarten Sie nicht zu viel – Gerechtigkeit ist eine Hure (ohne dem ehrwürdigen Berufsstand zu Nahe treten zu wollen). Bleiben Sie bei sich – es hilft!
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