Horst Grabosch - Geschwätz

Erschöpfung – Ich stehe neben mir

von | Geschwätz

Das Schreiben eines Blogbeitrags von mir erfolgt nicht nach Plänen, sondern, wie man so schön sagt, aus dem Bauch heraus, je nach Stand der Erschöpfung. Heute sagt mein Bauch, dass er sich nicht so richtig wohlfühlt – ich stehe neben mir – fühle Erschöpfung.

Das Schreiben eines Blogbeitrags von mir erfolgt nicht nach Plänen, sondern, wie man so schön sagt, aus dem Bauch heraus, je nach Stand der Erschöpfung. Heute sagt mein Bauch, dass er sich nicht so richtig wohlfühlt – ich stehe neben mir – fühle Erschöpfung.

Wie sieht das aus und warum geschieht es? Sie werden das Gefühl kennen. Dinge fallen Ihnen ständig aus der Hand und alles scheint gegen Sie zu laufen. Ich spreche auch gern von einem ‚gebrauchten Tag‘, angedreht von einem zwielichten Gebrauchttaghändler, der sich mit dem Ihnen zugedachten neuen Tag aus dem Staub gemacht hat.

Kann man diesen Tag noch retten? Ich würde sagen: „Jein“. Oder besser gesagt, der Tag kann sich selbst noch retten – vor Ihnen. Sie haben nämlich einen großen Anteil an der Qualität des Tages. Nun bin ich nicht derjenige, der behauptet, man könne jede Situation duch eigenes Zutun retten, aber verbessern kann man sie immer.

Natürlich kann ich es nicht mehr rückgängig machen, dass mich heute Nacht hungrige Mücken zerstochen haben. Wohl aber kann ich um Rücksicht bei meinen Mitmenschen nachfragen und sie bitten, mich in Ruhe zu lassen, damit ich mich mit Salben einreiben kann, um den Juckreiz zu stillen.

Auch kann ich mir eingestehen, dass heute wohl keine Höchstleistungen mehr von mir zu erwarten sind. Ich melde mich schlicht ab, relaxe auf dem Balkon, vor dem Computer, grinse meine Frau blöd an, erfülle die nötigsten Pflichten und nehme mir vor Allem nichts mehr vor.

Auf diese Weise gleitet das ICH neben mir langsam wieder in seine Hülle. Morgen geht es uns besser, oder wir gehen zum Arzt. Man wird sehen. Lassen Sie sich auf keinen Fall von Menschen, die in Hochform sind, beirren. Keine wichtige Aufgabe läuft Ihnen weg, die sind morgen auch noch da, garantiert. Und die Aufgaben, die sich von allein erledigt haben, waren offensichtlich nicht wichtig. Also haben Sie nichts verpasst.

Beachten Sie aufmerksam, dass es auch ohne Sie geht – ja, wirklich! Geben Sie anderen Menschen einmal die Chance, das von Ihnen erzeugte Aktivitätsvakuum zu füllen. So manchen werden Sie sogar glücklich machen. Und so wandelt sich ein gebrauchter Tag zu einem Prinzen im Froschkostüm – manchmal.

Nächste Beiträge

Narzissmus – Der Blick auf dich selbst

Angeblich teilen wir die Möglichkeit, uns selbst als Individuum zu erkennen, mit nur wenigen Spezies. Ich halte das für eine typische menschliche Arroganz, die uns in der Vergangenheit schon so manchen Blödsinn beschert hat.

mehr lesen

Erziehung – Fast erwachsene Kinder

Es gibt geplante Beiträge und ungeplante in diesem Blog. Die ungeplanten haben meistens aufregende Anlässe. Heute morgen kam ich in den Genuss eines heftigen Streites mit meinem 14-jährigen Sohn. Aber nach genauerer Analyse der Ursache, fand ich einen interessanten Hintergrund, der mir schon öfter begegnet ist.

mehr lesen
Club der Eklektiker
close slider

Club der Eklektiker

Du willst regelmäßig über alle Neuigkeiten von Horst Grabosch informiert werden? Dann werde "Mitglied" im Klub der Eklektiker. Was deine "Mitgliedschaft" bedeutet, entscheidest du selbst.

Im Standardfall erhältst du etwa monatlich einen Newsletter von Entprima Publishing, der Veröffentlichungs-Plattform des Autors.

Die Anmeldung befindet sich auf der Website von Entprima Publishing.